Speltenzaun

Der geflochtene Speltenzaun

Verschiedene Holzzäune prägen seit Jahrhunderten die bäuerliche Kulturlandschaft im Alpenraum. Der geflochtene Speltenzaun ist eine kunstvolle Variante dieser Zäune und ist auch auf denBauernhöfen in den Berggebieten Südtirols zu finden.

Die Familie Pechlaner hat vor Jahren als Zierde ihres "Gasthofes Wieser" in Nobls, Gemeinde Jenesien, einen geflochtenen Speltenzaun um ihren Bauerngarten errichtet, der von vielen Gästen bewundert wird. Pfähle werden aus Lärchenholz gespalten, auf der unteren Seite zugespitzt, die Spitze angekohlt, um die Haltbarkeit der Spelten bei Erdkontakt zu gewährleisten. Dann werden sie in den Boden gerammt.

Die Spelten werden dann mit frischen Fichtenästen, die vorher auf Kohlefeuer angewärmt wurden,um eine besondere Biegsamkeit zu erhalten, an die von Säulen getragenen Querlatten gebunden. Dadurch wird ein Verwackeln des Zaunes vermieden. Sobald die erwärmten Fichtenbänder wieder abkühlen, werden sie starr und können somit den Zaun besser halten.

Da weder Eisendraht noch Nägel für die Erstellung des Zaunes verwendet werden, passt er wunderbar in die bäuerliche Kultur- und Naturlandschaft. Das Erstellen des geflochtenen Speltenzaunes erfordert handwerkliches Geschick, das nur mehr von wenigen beherrscht wird.

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