Wieser Lahn - Sage

Wieser Lahn - Sage


Vor vielen Jahren gab es unterhalb des Wieserhofes in Nobls zwischen dem Hörwarterhof und dem Prastlhof noch einen vierten Bauernhof, den Schwarzhof.

Er war sehr schön gelegen und hatte viel Grund, mehr als die Höfe in seiner Nachbarschaft. Auf dem Hof lebte ein Ehepaar mit seinem Sohn. Als der Junge neun Jahre alt war, starb sein Vater. Nun war die Bäuerin mit ihrem Sohn allein auf dem Hof. Eines Tages starb auch die Bäuerin. Der Junge war nun ganz allein. Er musste als Knecht auf seinem eigenen Hof arbeiten. Da kam eines Tages der Vormund des Buben, der Trifallerbauer, auf den Hof. Da er den schönen Hof für sich behalten wollte, behandelte er den Jungen sehr schlecht. Er wollte ihn vom Hof verdrängen.

Als der Bub 21 Jahre alt wurde und somit volljährig war, hätte er den Hof übernehmen können, aber der Trifallerbauer gab ihm den Hof nicht zurück. Da wurde der Junge sehr zornig. Er nahm einen Stock und grub damit in der Erde vor dem Haus. Dabei schrie er laut: „An dieser Stelle soll eine Lahn ausbrechen. Sie soll denn ganzen Schwarzhof mit all seinen Gebäuden und dem Vieh mitreißen und immer weiter gehen, bis zum Wieserhof und erst, wenn sie dort den halben Her mitgerissen hat, soll sie stehen bleiben.“

Und so geschah es auch. In der Nacht brach ein fürchterliches Gewitter los. Oberhalb des Schwarzhofes brach eine Lahn aus, die den ganzen Hof mit sich riss. Heute noch bricht die Lahn jedes Jahr ein Stück weiter.


Nach mündlicher Überlieferung der Malgorer-Bäuerin
Share by: